Glaubst du an ein glückliches Leben?

Gestern, da bin ich dir begegnet, nach über 40 Jahren. Damals warst du eine Freundin mit der man lachen konnte und die durch dick und dünn mit mir ging.

„Was ist dir passiert?“ fragte ich und du hast mir ein schiefes Lächeln geschenkt: „Alles und nichts.“ Und fast protokollarisch gabst du mir einige Zäsuren deiner letzten 40 Jahre durch: Eine zerbrochene Ehe, Kampfscheidung, Kinder, die sich gegen Dich wenden, gesundheitliche Störungen und Geldsorgen.

Betroffen stand ich da, wollte dich einladen zu einem Kaffee, mit dir sprechen, dir zuhören. Und du: „Hab keine Zeit, muss weiter.“ Bevor ich mich wieder fassen konnte, warst du bereits wieder weg. Wovor rennst du davon? Wovor fürchtest du dich?

Die Frage der Resilienz treibt mich um. Wie kommt es, dass einige Menschen selbst unter widrigsten Umständen ihr inneres Licht nicht verlieren? Warum können dies einige und andere nicht? Ist es uns allen möglich, kann man es erlernen?

Weißt du, ICH traue DIR das zu! Doch glaubst du selber daran? An ein glückliches Leben? Dürfte es denn sein? Am Liebsten hätte ich dich geschüttelt und gesagt: „Es geht weiter! Mach etwas draus. Es gibt in jedem Unglück auch ein Glück. Nur du alleine kannst es finden!“

Doch deine Augen sagten mir, dass du mir nicht glauben würdest. Du bist ent-täuscht vom Leben, findest dich zu Unrecht gebeutelt, vom Schicksal bestraft. Und wenn du die Chance hättest, was würdest du dann ändern? „Alles und nichts.“ Höre ich deine Worte nachklingen. Und auf einmal weiss ich, was ich dir sagen kann: „Steig aus.“

Wir haben Möglichkeiten und eine Wahl. Unser Kopf ist rund, damit wir auf zwei Seiten denken können ☺

Der Ausstieg aus Mustern beginnt genauso im Kopf wie das Installieren von Glaubenssätzen. Ich kann nicht. Ich bin zu dumm. Immer verliere ich. Ich mache alles kaputt. Ich verdiene es nicht besser. Aus mir wird nie etwas. Bin selber schuld ... Das hängt fest wie zähe Kletten. Entstanden vor langer Zeit, in einem ganz bestimmten Kontext, haben Überzeugungen damals geholfen, eine Situation zu erklären, sie zu meistern oder auszuhalten, was passierte. Und wer weiss, vielleicht ging es sogar ums Überleben, damals.

Doch es ist eine Teilsicht, entstanden aus einer ganz spezifischen Situation, reduziert auf das persönliche momentane Empfinden.

Wiederholungen im Leben könnten ein Hinweis darauf sein, dass ich mich mal umsehen sollte, woraus mein Denken entstanden und worauf mein Tun gebaut worden ist. Ordnung schaffen und aufräumen, sortieren, ausmisten, Raum schaffen für NEUES: AKTUALISIEREN!

Aktualisieren hält jung! Es macht fit! Hält gesund! Schaffe Raum IN DIR, damit das Glück landen kann, ein glückliches Leben steht uns allen zu!

Es sind kleine zähe Schritte, doch sie sind wichtig, jedes Schrittchen zählt. Wie beim Erklimmen eines Berges geht es vorwärts, mit dem Ziel vor Augen. Und so wie von einem Augenblick auf den anderen das Leben sich durch einen Schicksalsschlag grundlegend verändert, kann es auch von einem Moment zum anderen grundlegend verändert werden, durch eine klare Neuausrichtung:

"Ich glaube an ein glückliches Leben und ich setze alles daran, diesen Berg zu erklimmen. Mehr noch, ich umgarne ihn, er ist da und ich will ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Ich kann das! Ich bleibe dran. Es gibt das Glück im Unglück. Ich setze auf winwin. Ich schaue auf das, was mir geblieben ist. Ich vertraue mir ..."

Gedankenhygiene gehört zu einem glücklichen Leben genauso wie das Zähneputzen. Das Resultat ist das gleiche: ein schönes Lächeln.

Meine Liebe, ich bin da. Herzlich und für dich persönlich

Edith

 

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