Wie viele Male habe ich es gesagt, unsere Welt sei krank. Nun hat sich die Krankheit manifestiert und verselbständigt. Abstand halten, um keine Ansteckung dieser Krankheit zu riskieren, dabei sind wir alle längst infiziert: Die Welt IST krank, der Virus unser ALLER Zeigefinger.
„So einfach ist es nicht.“, sagst du und fragst: „Was können wir TUN?“
Ich suche nach Worten und meine, dass es um Heilung gehen könnte. Wie bei einer Kinderkrankheit, ein absehbarer Verlauf: Ansteckung, Rückzug, Pflege, Medizin, Ruhe, Hoffnung, Genesung.
Wäre es möglich, daraus gestärkt hervorzugehen? Können wir daraus er-wach(s)en? Wie sähe dieses Erwachsensein aus?
MIT ALLEN UND ALLEM VERBUNDEN
In der Corona-Welt gibt es keine Rassentrennung, kein Arm oder Reich, Star oder Nobody, kein Westen und Osten. Es betrifft alle. Diese ganze Coronageschichte ist ein einziger Prozess, in dem wir alle, jeder Einzelne von uns steckt.
Es gibt Risikogruppen, Opfer, Verlierer-, Helfer- und RetterInnen ... und die gilt es nun zu schützen und zu stärken. Wir können eine Bereitschaft zur KOOPERATION kultivieren. Und Verständnis, Unterstützung, Mitgefühl, Solidarität. Denn eine Gesellschaft (eine Kette) ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Ich bin mit allen und allem verbunden.
VERLUST
Unfassbar schnell ist das Leben anders geworden als wir es uns gewöhnt sind in unserer verwöhnten kranken Welt, doch unser System fieberte schon lange: noch mehr, noch grösser, reicher, besser, verrückter, ungewöhnlicher, riskanter, teurer, geiler, glücklicher, gigantischer, nie-da-gewesener, zeitnaher, gewinnbringender, konsum- und leistungsorientierter, billiger etc. Hauptsache möglichst naturfern?
Alles ist jederzeit erhältlich, alles möglich, machbar, kontrollierbar. Und je mehr man hat, desto mehr kann man verlieren.
Die ANGST vor Verlust bekam mit dem Virus ein Gesicht. Das Leben kann enden. Jederzeit.
Jetzt, wo Distanz angesagt ist, sprechen wir von Nähe, TRENNUNG wollen wir nicht.
Man beginnt das zu schätzen, was vorher selbstverständlich war: ein Händedruck, eine Umarmung, Nähe, Präsenz, Gesundheit, Einkaufsmöglichkeiten, Feste feiern, geselliges Zusammensein, Gastgewerbe, Dienstleistungen, Reisen, Mobilität, Freisein, offene Grenzen etc.
Ja, wir erleben gerade eine Zeit des Verlustes, die neue Situation verlangt Vertrauen, Kraft, Zuversicht, Mut, Ehrlichkeit, Bereitschaft für das Neue.
HOFFNUNG
„Das wird schon wieder.“, sagst du und meinst es beruhigend.
Soll es das? Werden, wie es war?
Wie lange hätte es denn noch so weitergehen sollen? Und wohin?
Schau, unsere Welt arbeitet gerade an ihrer Gesundung. Wir wissen noch nicht, in welche Richtung es gehen wird. Ich wünsche mir eine Heilung, eine stetige Hinwendung zu einem achtsamen Leben. Neue, hoffnungsvolle Ansätze gibt es genug, in der Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Bildung, Umsetzung, alles Nötige ist da. Wir können es unterstützen und ausbauen.
Es geht aber nicht nur um den Körper, es geht auch um die Seele und den Geist. Corona fordert uns auf zur Bewusstwerdung, zum Aussortieren und Ordnen. Einsichten, Erkenntnisse, Berührungspunkte können sich zeigen. Verbindlichkeiten daraus erwachsen.
KÖRPER, SEELE, GEIST
Die Welt ist krank, doch: WIR SIND DIE WELT, du und ich, wir alle!
Die Wandlung beginnt in dir und in mir. Hilf mit, mit deiner Kraft, deiner Einzigartigkeit und deiner Liebe.
Es braucht dich, glaube mir, die Welt braucht uns alle, um der Angst entgegen zu treten, sie zu wandeln in Mut, um der Hoffnung und „dem Neuen“ Raum zu bieten.
LIEBE
„Ganz egal wie die Frage ist, die Antwort heisst immer LIEBE.“
An diesem Satz blieb ich neulich lange hängen.
Stress, Streit, Angst, Kampf, Verlust, Gewalt, Trauer ... darauf mit Liebe antworten. Und es ergeben sich andere Ansätze, neue Strategien, gesunde Möglichkeiten.
Begegne dir und der Welt in aufbauender Liebe.
Die eigenen Baustellen sind Baustellen der Welt und deine individuelle Heilung ist not-wendiger Teil: hin zu einer gesunden Welt. Denn es ist, was wir in den nächsten Monaten daraus machen, Krise UND Chance, Verlust UND Gewinn.
Also, wenn du in Quarantäne bist: Reibe deine Augen und schau in den Spiegel. Nutze die Zeit der Reflektion. Sei mutig. Räume auf. Kläre. Entdecke. Ordne. Plane. Entscheide. Besinne dich auf das Wesentliche in deinem Leben. Der Virus schenkt (vielen von) uns eine Art Denkpause, die Zäsur lässt uns evaluieren, die Entschleunigung gibt der Achtsamkeit Raum, bevor es, hoffentlich gesund, wieder weiter geht.
Nein, eine andere Antwort habe ich nicht, sie ist auch nicht besonders einfallsreich oder neu, doch ich DANKE es dir: bleib dran, in deiner Kraft, so bist du ein starkes Individuum für unsere GESUNDENDE WELT.
Herzlich und für dich persönlich
Edith