„Mach doch einen Blog!“

 

Dies sagtest du zu mir. Ich war sofort begeistert.

Hier ist er, mein Blog mit Impulsen und Gedanken für einen lebendigen Alltag.

Irgendwo habe ich vor mehr als 30 Jahren mal gelesen: Ratschläge sind auch Schläge! Dieser eine Satz hat meine Sicht verändert, mein Blick wurde anders, ich kam ins Grübeln.

Und ich war enttäuscht. War meine Hilfe nicht gefragt? Ich spürte, dass sich da etwas verschoben hatte, dass ich aufgefordert war, etwas bei mir zu ändern. Doch wie?

Als junger Mensch war ich sehr bewusst unterwegs und wenn ich etwas tat, dann aus Überzeugung. Ja, ich gebe zu, da glaubte ich zu wissen, wie leben geht. Bestimmt ganz anders, als ich es in meiner Familie vorgelebt bekam!

Meine Überzeugungen führten dazu, dass ich glaubte, andern sagen zu können, was sie ändern sollten, damit es auch bei ihnen so geschmiert im Leben zu und her gehe, wie bei mir gerade. Natürlich gab ich auch ungefragt mein Wissen preis, überzeugt davon, dass ich Gutes tue. Es war doch so einfach: richtig oder falsch, gut oder böse, schwarz oder weiss...

In der Partnerschaft ging das irgendwann nicht mehr auf diese Art: „Du weißt ja immer alles besser!“ oder „Du hast immer das letzte Wort!“ kam schon bald zurück. Und in einem Streit hiess es dann: „Ich lass mir doch von dir nicht etwas überstülpen oder vorschreiben! Mach was Du willst, ich tu es auf meine Art.“

Eine harte Lektion.

Doch recht hatte er!

Ganz nach dem Evergreen: I did it my way ...

Ich lernte in der Folge vor allem eines: Zuhören und Maul halten. Mein Rat war nicht immer und überall gefragt.

Weißt du, seither sind viele Jahre vergangen und ich stehe an einem andern Punkt in meiner Entwicklung.

Wenn mir jemand sein Herz öffnet und mir von seiner Not erzählt, braucht er vor allem ein offenes Ohr und Verständnis. Die Lösung kommt dann an anderer Stelle. Zuerst sucht, was belastet einen Ort, wo es hingestellt werden kann. Dann will es betrachtet werden, nicht kommentiert, nur gesehen.

Bestimmt hast auch du schon erfahren, wie gut es tut, einfach mal ungebremst den Kummer loszuwerden, ohne unterbrochen zu werden durch einen gut gemeinten Rat. Man will ja erst mal nur gehört, gesehen und ernst genommen werden.

„Mach doch einen Blog.“ Dies sagtest du, nachdem wir uns lange unterhielten über mein Business, über dies und das. Du hörtest aufmerksam zu, liesst mich ausreden und fragtest kurz vor deinem Impuls: „Schreibst du gerne?“

Mit dieser Frage hast du mich eingeladen, auf deinen Impuls einzugehen, du hast abgetastet, ob er überhaupt zu mir passen könnte. Und er passt wie eine Faust aufs Auge J

Und so beginne ich nun zu bloggen, zeige meine Innensicht nach aussen und lade dich und andere ein, sich auf das eigene INNEN einzulassen, im Gespräch mit sich Beziehung aufzubauen und zu pflegen. Denn alles liegt bereits in mir, in uns allen, wir brauchen es nur zu holen.

Und ja, ich schreibe auch, um die Welt zu formen, um kreativ mitzugestalten, um etwas in Bewegung zu bringen, um Teil vom Ganzen zu sein, um meine Meinung kund zu tun.

Andere machen Politik – ich schreibe meinen Blog 😉

Ich danke dir für dein offenes Ohr und dein Interesse!

Herzlich und für dich persönlich
Edith

 

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