Unterwegs im Wald ... Und heute dies!

Das Bild, das sich mir zeigt erinnert mich augenblicklich an eine Zeit weit hinter, jedoch für immer wach in mir: The big Five!

In Afrika bin ich dem Nilpferd, dem Löwen, dem Elefanten und dem Büffel wohl begegnet, fast Auge in Auge gegenüber gestanden. Vom Dach des alten Landrovers mit dem Feldstecher in der Hand. Mit angehaltenem Atem still dagesessen, gewartet, gestaunt, geflüstert und vieles stumm erlebt.

Was für ein Privileg, sich in der einzigartigen Schönheit Afrikas aufzuhalten und Teil davon zu sein! Stunden, Tage des Glücks und der Freude.

Einen der grossen Fünf haben wir gesucht und doch nicht gefunden, zu gut war seine Tarnung. Denn obwohl wir tagelang unsere Augen in die Akazien mit den gelbgrünen Stämmen hingen, der Leopard blieb verborgen, erfolgreich entzog er sich unseren Blicken.

Doch das schmälerte unsere Freude keineswegs. Die Farben, die Düfte, die Hitze, die Töne, das Schaudern vor Glück: Wo bin ich? Ist es wirklich wahr?

Die Flussüberquerung der jährlichen Wanderung in der Serengeti war ein Höhepunkt. Prachtsexemplare von Krokodilen, Hippos, Antilopen, Gnus, Erdhörnchen, Schakale und Hyänen gehörten ebenso zu unsern Begegnungen wie die mit erhobenen Schwänzen davoneilenden Wildschweine, die Termitenhügel am Wegesrand, die an Akazien knabbernden Giraffen, das Summen von Insekten, vereinzelt blühende Büsche, im Wasser stehende Flamingos, Abendstimmungen, rote Sonne, heisser Sand... ach es ging irgendwie alles unter die Haut.

The big Five!

Ich stehe vor ihnen, hier in der Schweiz, in diesem Wald, ganz nahe der Stadt! Eine Komposition von Stämmen und Hölzern, fünf grossen Tieren gleich, wild, eigenwillig und ursprünglich, zufällig ergeben in der Begegnung von Mensch und Natur.

Ich bin erfüllt.

Und weißt du, ich staune einmal mehr über die Begebenheiten und die Führung des Lebens, über das, was mir wann, wie und wo begegnet.

Wie kommt es, dass ich vor wenigen Tagen von John Streleckis „Big Five for live“ erfuhr und heute hierher gefunden habe?

Die fünf Prioritäten, die er in seinem Leben setzt, seine wichtigen 5 Pfade müssen nicht zwingend die meinen sein. Doch es gefällt mir, darüber nachzudenken: Was wären meine big Five in meinem Leben?

Heute stehe ich hier und weiss, einer meiner Big Five heisst „durch Wald, Feld und Wiese streifen und Natur erleben“.

Das ist einfach - und kostet höchstens einen Entschluss: JETZT!

Du hast mir mal gesagt, du könnest das nicht, so ganz alleine.

Und ich sage dir, dass ich es immer wieder suche.

Ich schätze das Alleinsein.

Nur ich. In der Natur. In der Welt. Als Teil dieser Welt. Ohne Ablenkung.

Mit allem und jedem verbunden.

Ich kann auftanken und regenerieren. Zuversicht, Hoffnung und Mut stärken meinen Rücken.

Meine Gedanken fliessen, ohne dass ich angestrengt denken muss. Keine Probleme, die ich wälze und trotzdem verändert sich etwas an den Herausforderungen, die mich erwarten.

Ich höre die Natur in Bildern sprechen.

Vielleicht will sie sagen, dass alles einen Sinn ergibt?

Sie gibt mir Beweise von Lebendigkeit, lehrt mich, wie aus einem winzigen Samen ein grosser Baum wird, dass nach einem Schicksalsschlag wieder Neues wächst, dass das kleinste Lebewesen einzig ist, wie alles seine Zeit braucht und doch niemals Stillstand herrscht.

Natürlich schreibe ich dir dies in der Hoffnung, dich umzustimmen. Damit auch du diese Erfüllung erleben mögest und Kraft holst, dort wo sie im Überfluss zu haben ist. In der Natur ... und in dir drin.

So geh auch du allein hinaus ins Leben, mach deine Schritte. Geh vorwärts, Schritt für Schritt und glaub an Dich und Deine Möglichkeiten.

... und dann lass es zur Gewohnheit werden ...

Herzlich und für dich persönlich

Edith

 

 

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